Theorie hinter Screenfact
Screenfact ist ein optisches Messverfahren, das acht Persönlichkeitsmerkmale durch die Interpretation visueller Grafiken und Symbole bestimmt. Die Messung erfolgt projektiv, das bedeutet, dass die erwarteten Ergebnisse während der Durchführung nicht oder nur schwer reflektiert, interpretiert oder vorhergesagt werden können. Dadurch ist die Messung objektiv und erfolgt ohne den Umweg über das sogenannte Selbstkonzept.
Die Grundlage von Screenfact bildet die Persönlichkeits-System-Interaktionstheorie (PSI-Theorie) von Prof. Dr. Julius Kuhl, die sich vereinfacht im Handlungssteuerungsmodell (HSM) darstellen lässt. Laut der PSI-Theorie entsteht Persönlichkeit durch eine Interaktion verschiedener Systeme, die wir mit Screenfact messbar gemacht haben. Screenfact erfasst acht Persönlichkeitseigenschaften, die je nach individueller Tendenz und Ausprägung als spezifisches Verhalten interpretiert werden kann. Das Ergebnis ist ein Persönlichkeitsprofil, das wir bei Screenfact den „persönlichen Stil“ nennen.
Persönlichkeitseigenschaften
Ideenreich
Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass Informationen aus dem Überblick verarbeitet werden können. Sie umfasst Erfahrungswissen, Motive und Bedürfnisse sowie die unseres Umfeldes. Ideenreichtum sorgt auch dafür, dass eine Vielzahl von Prozessen, Informationen, Zielen und Aufgaben im Blick behalten werden können. Im Alltag wird der Einsatz häufig als „Bauchgefühl“ wahrgenommen. Im Handlungssteuerungsmodell (HSM) nach Kuhl wird diese Eigenschaft „der Geschäftsführer“ genannt.
Nachdenklich
Bevor eine Handlung umgesetzt wird, müssen genaue Arbeits- und Handlungspläne erstellt werden. Die einzelnen Handlungsschritte werden bewusst analysiert und systematisch für die Umsetzung vorbereitet. Die Eigenschaft „nachdenklich“ wird im HSM als „der Logiker“ bezeichnet und sorgt dafür, dass Absichten nicht vergessen werden und Zeitpunkt sowie Ablauf der Aktivitäten analytisch durchdacht werden.
Intuitiv
Diese Eigenschaft befähigt zum schnellen, unmittelbaren Handeln. Sie wird genutzt, um Bewegungen und Handlungen gekonnt und sicher auszuführen, ohne dass jeder einzelne Handlungsschritt bewusst gelenkt und kontrolliert werden muss. Dadurch wird spontan und intuitiv reagiert, vor allem bei automatisierten und routinierten Handlungen und Situationen, in denen Personen sich gut und sicher fühlen. Hierbei handelt es sich um den „Macher“.
Sorgfältig
Diese Eigenschaft ermöglicht detailorientiertes Wahrnehmen, Analysieren und Zuordnen. Sie sorgt für die Kontrolle von Bewegungen und Handlungsergebnissen. Besonders wichtig ist sie, wenn es darum geht, einzelne Risiko- und Gefahrenquellen aus dem Gesamtkontext herausgelöst zu erkennen und zu analysieren. Die Wahrnehmung von Fehlern, Problempunkten und Misserfolgen erfolgt durch diese Eigenschaft, die im HSM als „Controller“ bezeichnet wird.
Aufgeschlossen & zurückhaltend
Aufgeschlossenheit fördert die Umsetzung einer Absicht und sorgt dafür, dass Personen ins Handeln kommen. Im HSM wird dies als „positiver Affekt“ bezeichnet. Das Pendant, die Zurückhaltung („gehemmter positiver Affekt“), sorgt dafür, dass die spontane Ausführung gehemmt wird und Personen länger in der Analyse und Planung verweilen und darüber nachdenken.
Kritisch-prüfend & flexibel
Kritisch-prüfend sorgt für eine höhere Detailerkennung und erleichtert das Wahrnehmen von Fehlern und Unstimmigkeiten. Im HSM wird dies als „negativer Affekt“ bezeichnet. Flexibilität beschreibt die Hemmung des kritisch-prüfenden Verhaltens („gehemmter negativer Affekt“), fördert die ganzheitliche Wahrnehmung, gleicht Aufgaben mit eigenen Bedürfnissen und Zielen ab und unterstützt den Einsatz von Erfahrungswissen.